Tab. 2: Übersicht über Tiergruppen im LKV Herdenmanager und am LKV Tagesbericht Leistungsklasse 1. Lakt. 1 - 100 Tg. 1. Lakt. 101 . 200 Tg. 1. Lakt. ab 200 Tg. ab 2. Lakt. 1 - 100 Tg. ab 2. Lakt. 101 - 200 Tg. ab 2. Lakt. ab 200 Tg. alle Lakt 1 -100 Tg. alle Lakt. 101 - 200 Tg. alle Lakt. ab 200 Tg. Anzahl Kühe % Laktationstag Milch kg Fett % Eiweiß % Zellzahl FEQ Harnstoff 2 0 2 9 9 6 11 9 8 7,1 0,0 7,1 32,1 32,1 21,4 39,3 32,1 28,6 85 0 489 47 148 275 54 148 328 23,4 0,00 15,4 31,7 32,3 19,9 30,2 32,3 18,8 3,62 0,00 4,35 3,68 3,64 4,29 3,67 3,64 4,30 3,26 0,00 4,30 3,29 3,36 3,61 3,28 3,36 3,75 19 0 77 26 77 163 25 77 145 1,11 0,00 1,01 1,12 1,09 1,19 1,12 1,09 1,15 11,0 0,0 15,5 9,7 12,2 19,3 9,9 12,2 18,4 Kalbung besteht die Gefahr der Ketose. Ein wesentlich genaueres Werkzeug zur Identifikation der Ketose als der FEQ ist hingegen KetoMIR welches im RDV- Mobil App und im LKV-Herdenmana- ger zu finden ist. Treten verstärkt Tiere in den KetoMIR Klassen 2 und 3 auf, so kann in der Herde eine Energieunter- versorgung in Form der Ketose mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Gesundheit und das Fruchtbarkeitsge- schehen bestehen. Energiemangel vorbeugen Damit es am Laktationsbeginn zu keinem gravierenden Energiemangel kommt, ist es besonders wichtig, rund um die Uhr nährstoffreiches Grundfutter zur freien Aufnahme anzubieten. Zusätzlich sollten Mischwagenbetriebe die frisch Mischra- tion im Sommer in den Abendstunden vorlegen. Bei sehr gutem Grundfutter sind tägliche Milchleistungen aus dem Grundfutter von ca. 20 kg möglich. Das bedeutet für die allermeisten Betriebe, dass am Laktationsbeginn Kraftfutter eingesetzt werden muss, um eine Ent- gleisung des Energiestoffwechsels mit starker Abmagerung (Ketose) zu vermei- den. In Bezug auf die Fruchtbarkeit gilt der Spruch »Solange eine Kuh abnimmt, 30 | 1.2024 nimmt sie nicht auf« nach wie vor. Anzu- merken ist, dass Kühe Kraftfutter am Laktationsbeginn sehr effizient verwer- ten. Je nach Milchleistung und Grund- futterqualität ist eine tägliche Kraftfut- termenge von vier bis acht Kilogramm Kraftfutter pro Kuh zu empfehlen. Bitte beachten: Pro Kraftfuttergabe dürfen max. 1,5 bis 2,0 kg Kraftfutter gefüttert werden. Die tägliche Kraftfuttermenge nach der Kalbung kontinuierlich um ca. 1,75 kg pro Woche bis zum Maximum steigern. Energieüberversorgung am Laktationsende Eine zu hohe Energieversorgung am Laktationsende und in der Trockensteh- zeit beeinflusst die Gesundheit in der kommenden Laktation massiv. So führt eine Verfettung in dieser Zeit unweiger- lich zu einem Energiemangel am Beginn der nächsten Laktation sowie zu häufi- gen Problemen mit Stoffwechselerkran- kungen (Milchfieber, Ketose, …). Milchei- weißgehalte über 3,8 % im letzten Lak- tationsdrittel deuten auf diese Ener- gieüberversorgung hin (siehe Tab. 1). Gegensteuern können Sie durch Kraft- futterreduktion. Auch ein Energiemangel in der Trockenstehzeit sollte unbedingt vermieden werden (Magerhungern), da dies die Gesundheit besonders stark beeinträchtigt. Umstände beachten Bevor Sie anhand der Milchinhalts- stoffe Rückschlüsse auf die Fütterung ziehen, sollten folgende Punkte beach- tet werden: Ziehen Sie nur Untersu- chungsergebnisse heran, die in einer »Normal«-Situation entstanden sind. Beispielsweise sind Ergebnisse, die am Tag nach der Klauenpflege entstanden sind, nicht aussagekräftig. Generell soll- ten Einzeltierergebnisse nicht überbe- wertet und stattdessen die Mittelwerte von Tiergruppen (Frischmelker, Altmel- ker, Erstlaktierende, …) in den Vorder- grund gestellt werden (siehe Tab. 2). Die Ergebnisse von Tieren in der Kolostral- milchphase, mit Brunst oder schlechter Gesundheit (Euter, Klauen, Gebärmut- ter, …) sind nicht besonders aussage- kräftig. Kleine Wiederkäuer Da Milchschafe und Milchziegen eben- falls Wiederkäuer sind, ist dieselbe Inter- pretation der Milchinhaltsstoffe möglich. Lediglich die Grenzwerte sind bei Milch- kompakter Allrounder